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Warum der Faktor Mensch im Einzelhandel unersetzbar bleibt!

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Weicher Stoff auf der Haut, den Duft von Kaffee in der Nase und das nette Gespräch mit dem oder der Kassierer:in –Einkaufen im stationären Handel ist eine Erfahrung für alle Sinne. Trotzdem haben es viele Geschäfte in der Innenstadt durch die Konkurrenz des bequemen Onlinehandels schwer. Wie stationäre Einzelhändler:innen das Interesse der Konsument:innen wecken und halten können, weiß unser heutiger Gast an der HandelBar: Daniel Schnödt ist seit 25 Jahren mit TEAMSCIO als selbstständiger Berater und Coach im Handel tätig und wirkt als Jury-Mitglied beim HDE-Preis „Stores of the Year“ mit. Im Podcast erzählt er von den entscheidenden Faktoren für ein eindrückliches Einkaufserlebnis und warum er selbst noch nie online eingekauft hat.  

BUMMEL IN DER INNENSTADT VERSUS ONLINESHOPPING

Wer die Innenstädte vor der Verödung retten wolle, könne nicht weiter machen wie bisher, betont Daniel Schnödt (18:58). Wie es um die deutschen Innenstädte steht, zeigt auch die neuste Ausgabe unserer Studie Vitale Innenstädte 2022: Zwar haben sich viele Städte nach den Besuchereinbrüchen durch die Pandemie erholt, jedoch reichen attraktive Geschäfte alleine nicht mehr aus, um Konsument:innen in die Innenstadt zu treiben. Damit die Innenstadt zum Verweilen einlädt, müssen alle Akteure an einem Strickt ziehen, so Schnödt (ab 12:43). Das bestätigte auch schon Dr. Dirk Kühling von der Stadt Bremen vor anderthalb Jahren an der HandelBar. Durch schöne Hotels, ansprechende Gastronomie, spannende Sightseeing- und einladende Einkaufsmöglichkeiten, könnten Städte die Attraktivität ihrer Innenstadt steigern (16:29). Besonders bei kleinen Städten müsse die DNA herausgearbeitet werden und im Ambiente wiederzufinden sein, so Daniel Schnödt (ab 12:43).

MULTIFUNKTIONALER EINKAUFSORT

Moderne „mixed use“ Ladenkonzepte vereinen Workspaces, Café und Geschäfte in einem Raum und zögen dadurch ein breites Publikum an (ab 07:52). Diese Konzepte funktionieren aber nicht nur in Großstädten, sondern werden auch in ländlichen Regionen positiv aufgenommen, beobachtet der Einzelhandelsexperte.  Weitere spannende Ideen für die Fläche haben wir auch mit Bernd Albl von umdasch The Store Makers an der HandelBar besprochen. Für Daniel Schnödt gibt es drei Punkte, die bei einem gelungenen Ladenkonzept stimmen müssen: Das Personal, das Sortiment und das Ambiente (08:37). Das Zusammenspiel dieser haptischen Faktoren, aber besonders die menschliche Interaktion beim stationären Kauf, sind für ihn ein klarer Vorteil gegenüber dem Onlinehandel – weshalb er sich diesem, aus eigener Angabe, bis jetzt komplett entsagt hat (37:47).

SORTIMENT RICHTIG INSZENIEREN

Aber woher sollen Händler:innen wissen, wie sie das richtige Ambiente schaffen und das Sortiment ins beste Licht rücken? Sie müssen die Frage nach ihrer Identität klären, appelliert Schnödt (21:24). Wenn Händler:innen wissen, wer sie sind und was sie erreichen möchten, können sie diese Werte im Ambiente zum Beispiel durch Farbgebung oder Gerüche transportieren (21:44). Bei Globetrotter wurde beispielsweise viel Wert auf Instore-Erlebnisse gelegt, mittlerweile steht jedoch die Fachberatung im Vordergrund, wie Andreas Bartmann, Geschäftsführer von Globetrotter, an der HandelBar zu berichten wusste. Auch Daniel Schnödt betont, dass die soziale Komponente der Beratung immer relevanter wird (41:13). Kund:innen würden dabei zu Gäst:innen was zu einem einladenden Ambiente beiträgt (19:22).  

In welche Richtung wird sich der stationäre Handel und die Innenstadt entwickeln? Eine Frage, mit der nicht nur Daniel Schnödt, sondern auch wir uns weiterhin beschäftigen werden.

Direkt zum PodCast Erlebnisse im stationären Handel – Daniel Schnödt (TEAMSCIO) – IFH KÖLN (ifhkoeln.de)