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Wie der Handel auf die drei wichtigsten Konsumententrends nach Corona reagieren muss!

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Der Tanz kann beginnen! Oder was passiert nach dem Hammer?

Daniel Schnödt: „Nach dem Hammer und den tiefen Einschnitten, folgt die Phase des Tanzes und damit der Orientierung, Erkundung und des Ablösens alter Bedürfnisse“.

Greift man verschiedene Aspekte der Symbolkraft des Tanzes auf, so Symbolisiert er das Bezwingen von Unwissenheit und Unachtsamkeit. Der Tanz hat aber auch therapeutische Wirkungen und steht für ausdrucksstarke Gefühle wie Harmonie, Nähe aber auch Distanz.

Wir müssen daher Gemeinsam an diesem Prozess arbeiten, um erfolgreich mit allen Akteuren eine spürbare Neupositionierung und schlagkräftige Strategien erkennbar und relevant zu entwickeln.

Anschließend beginnt die Phase der Akzeptanz und Neuorientierung. Die Menschen werden sich zunehmend kritisch mit der Umwelt beschäftigen, deutlich verantwortungsbewusster handeln, neue Werte für sich definieren und ihre Verhaltens- und Erlebensweisen danach ausrichten.

Mit dem Start in diese Realisierungsphase muss der Einzelhandel den Kunden spektakulär in einem neuen Kleid empfangen, und darf nicht in alte Verhaltensmuster zurückkehren.

Die drei wichtigsten Verhaltensmuster werden aus meiner Sicht Nähe, Distanz und Verantwortungsbewusstsein sein:

 

  • Neue Beziehungen werden aufgebaut, mit dem Wunsch nach Nähe und Gruppenzugehörigkeit.

 

Der Handel wird massive Konsumentenwanderungen erleben – neue Gesichter tauchen auf und bekannte Kunden werden mit einem mal verschwunden sein. Gerade jetzt muss zwingend mit einem neuen Kleid gearbeitet werden. Es reicht dabei manchmal aus, bereits mit nur 20 Prozent der Fläche im Storedesign zu arbeiten und die Sortimente auf der verbleibenden Fläche neu auszurichten (sowohl in der Sortimentsdimension und -kuratierung, als auch in der Warenplatzierung und -präsentation).

Eine Neukuratierung der Sortimente bedeutet immer auch Flächengewinn, was eine Fokussierung auf Kundenflächen und höchste Möbelflexibilität bedeutet. Dazu zählen Kabinen, Kassen, Ruhezonen, Aktionsflächen mit modularen, variablen und mobilen Möbeln, etc. .

 

  • Neue Beziehungen werden aufgebaut, mit dem Wunsch nach Abstand und Autorität.

 

Die Gewinner der Krise werden die Branchen LEH, Living (Baumärkte, Raumausstatter, Gartencenter, GPK, Wohnaccessoires und Geschenkartikel, etc.), und die Unterhaltungselektronik sein. Händler die dem Kunden die kleinen Wünsche des Lebens erfüllen und die dazu klare Statements und Learnings vermitteln.

Daniel Schnödt: „Premiumprodukte und Long Tail Sortimente werden für einen befristeten Zeitraum Ihre Umsätze beflügeln. Nutzen Sie diesen Trend, um Ihre Kompetenz und Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen.“

Unter dem Aspekt Education und den neuen Arbeitsweisen tritt hier die zunehmende Digitalisierung auf der Fläche in den Fokus. Interaktive Medien und Voice Command (Abstand) werden weiter auf dem Vormarsch sein.

Abstand unterstreicht aber auch die Großzügigkeit der Flächen, hier insbesondere der o.a. Kundenflächen, und ein verantwortungsvoller, sichtbarer Umgang mit diesem Anspruch:  

Carsten Schemberg: „Deutlich zunehmen werden hygienische Faktoren wie Desinfektion, die Handhabung mit Rückzugsbereichen und Thekenflächen oder die schlichte Anzahl der Kunden. Kennziffern wie Frequenzen, Capture- oder Conversionsrates werden neu bewertet werden müssen.“

 

  • Neue Beziehungen werden aufgebaut, mit dem Wunsch nach Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein.

 

Die Gewinner werden wieder lokale, kleinere Unternehmen sein, die auch einen Beitrag zum Allgemeinwohl abgeben, und Händler die sich aktiv mit umweltpolitischen und nachhaltigen Themen auseinandersetzen.

Das Storedesign und der Handel muss sich daher verstärkt mit zertifizierten und nachwachsenden Materialien auseinandersetzen, und auf zunehmend kleinere Formate setzen. Dies betrifft auch Filialisten, die sich verstärkt mit deutlich reduzierten Flächen in erstarkten, kleineren Innenstädten etablieren werden. Auch hier ist der digitale Aspekt (digitale Regalverlängerung) ein relevantes Thema, da die Kunden deutlich näher am realen Konsum (Ready to Use oder Ready to Wear) kaufen.

 

Worauf der Handel achten muss:

Kundenflächen gewinnen deutlich

Nicht nur Gangbreiten, Umkleiden oder Kassen müssen großzügiger gestaltet werden. Die wichtige Großzügigkeit in der Gestaltung beinhaltet auch neue Ideen, die ausschliesslich dem Kunden (Ggs. Verdichtung der Warenflächen) zu Gute kommen. Umkleidezimmer, interaktive Flächen oder integrierte, innovative Gastonomieangebote müssen zukünftig für Sozialisation, Interaktion aber auch Cosiness sorgen.

Flexibilität der Ladenbauelemente (Variabilität, Modularität, Mobilität)

Der Einzelhandel muss zukünftig noch schneller auf veränderte Umweltbedingungen eingehen können. Es ist daher notwendig, dass die eingesetzten Möbel für unterschiedlichste Waren verwendbar, leicht veränderbar und mobil sind.  

Nonverbale Kommunikation

Der Konsument wird sich deutlich kritischer mit dem Einzelhandel auseinander setzen. Der Einsatz sensualer Reize wird daher immer wichtiger, da so nonverbal dem Kunden das Engagement des Händlers unaufdringlich nahe gebracht wird. Materialeinsatz, Farbgebung, Duftmarketing oder Beleuchtung müssen perfekt aufeinander Abgestimmt werden.

Kleinere Flächenformate

Die Erstarkung des inhabergeführten Einzelhandels, der sich digital reformieren muss, wird wieder an Bedeutung gewinnen. Aber auch die bekannten Filialisten werden zunehmend auf kleinere Flächenformate für unterschiedliche Standorte setzen. Der Spagat zwischen Sortimentsverdichtung und perfekter Inszenierung wird dabei eine wichtige Bedeutung zukommen. Erleichterung schafft hier natürlich auch die digitale Regalverlängerung im Mittel- und Langfristbedarf.

Autoritäre Lerntools

Zunehmend müssen die digitalen Inhalte auf die Fläche gebracht werden (Transformation). Der Kunde möchte diese Inhalte erleben, erfahren und ausprobieren (Education, Experience, Etailment). Interaktive Medien, Gamifikation (Vgl. E-Sport) aber auch distanziertes Voice Command werden nicht mehr wegzudenkende, relevante Tools im Storelayout sein.  

Wolf-Jochen Schulte-Hillen: „Ich halte Geschäftsmodelle, die sich nicht intensiv mit der digitalen Realität und dem Strukturwandel im stationären Einzelhandel beschäftigt haben und die sie nicht umsetzen wollen oder können, für nicht Überlebens fähig.“

Gerade im Bereich des eigenen Verkaufspersonals eignen sich hier digitale Integrationen, mit denen distanziert Verkaufstrainings oder Informationen zu akuten Tätigkeiten weitergegeben werden können.

Haben Sie Fragen oder wünschen Unterstützung dann kontaktieren Sie mich doch einfach:

Daniel Schnödt

schnoedt@teamscio.de

mobil erreichbar 0171 6314157