Das alte Handelskonzept „hinstellen und abwarten, bis es jemand kauft,“ ist tot. Dieses Fazit ziehe ich nach zwei intensiven Tagen am 6. und 7. Oktober 2021 auf dem trendforum retail in Frankfurt am Main. Retail- und Ladenbauexperten tauschten sich intensiv über Handelskonzepte aus, zeigten gute und schlechte Beispiele und schauten sich dabei auch Best-Practice-Projekte im Store-Check an. Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche neue spannende Formate, wie z.B. Smart Stores, Experience Economy und begeisternde Erlebniswelten.

Die Schwierigkeit: Die Vielfalt der Entwicklungen im Handel überfordert manchen, der zwar investitionsbereit ist, aber den Überblick über Angebote und Konzepte als diffus empfindet. Denn, so Carsten Schemberg, Präsident des dLv und Referent, vieles war früher nicht machbar, weil es die technischen oder organisatorischen Möglichkeiten dazu im Handel nicht gab. Neue Möglichkeiten sorgen jetzt für neue Begehrlichkeiten und Machbarkeiten. Dabei sollte jeder Retailer zu Anfang jeglicher Planung nur einen Grundsatz beherzigen: Der Kunde braucht einen Grund zu kommen, einen, um zu bleiben und einen, um darüber sozial zu interagieren. Alle erfolgreichen Konzepte funktionieren daher nur, wenn der Kunde mit seinen Bedürfnissen und Wünschen verstanden wurde. Mehr denn je muss das Warenangebot stimmen. Die logische Folge daraus für mich ist, dass eben nicht erfolgreich sein kann, wer Handelskonzepte einfach kopiert, statt sich um die genaue Kenntnis seines eigenen Geschäftes mit allen für Zukunftsentscheidungen relevanten Parametern zu kümmern. Neben dem Dauerthema Digitalisierung, das wichtig und anspruchsvoll ist, sehe ich weitere Aspekte, die den Handel permanent umtreiben (müssen) und die an Best-Practice-Beispielen von Referenten und bei Vor-Ort-Besichtigungen gezeigt wurden: Nachhaltigkeit – Qualität – Eventisierung und Aufenthaltsqualität.